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Freiburg Festival 2018: Zig Zig //14+

Regie: Laila Solimann Produktion: SHISH (Brüssel / Kairo)

Dauer: ca. 75 Minuten (keine Pause)
Maximale Plätze in einer Vorstellung: 110
Sprache: Arabisch und Englisch mit deutschen Übertiteln

Wichtiger Hinweis: Am 13. Juni findet im Anschluss an die Vorstellung ein Künstler*- innengespräch mit Input und Moderation von Dr. Marion Mangelsdorf  statt.

Fünf Tische, fünf Frauen. Vor unseren Augen entfaltet sich ein Drama von weltweiter Aktualität. Freiburg 2018: Fünf ägyptische Performerinnen spielen Gerichtsprotokolle nach und erwecken so inspirierende und mutige Frauen aus den Aufständen gegen die Kolonialherrschaft in 1919  in Ägypten zum Leben. ZIG ZIG beruht auf Protokollen: Angeklagt waren englische Soldaten, die ein Bauerndorf in Oberägypten überfallen, die Frauen vergewaltigt und die Häuser niedergebrannt hatten. Die Überlebenden der Vergewaltigungen hatten danach den Mut aufgebracht, vor Gericht als Zeuginnen aufzutreten. Mangels ägyptischer Quellen zu den Ereignissen stützt sich Regisseurin Laila Soliman auf Gerichtsakten, die im Archiv des britischen Außenministeriums liegen. Sie verbindet die Zeugenaussagen von damals mit aktuellen Diskussionen über “rape culture”.


 „Als große Gemeinschaftsproduktion war „Zig Zig“ bereits auf etlichen Festivals zu sehen und lief auch in Kairo. Beim Gastspiel in Berlin wirkt am stärksten, wie pessimistisch und vergeblich die Regisseurin die Situation der Frauen einschätzt, die unbequeme Aussagen wagen; gerade weil Soliman davon nicht fatalistisch, sondern schlicht und klar erzählt, auch wenn sie das Dokumentartheater nicht neu erfindet, aber als Form elegant für sich zu nutzen weiß.
nachtkritik.de, "Wahrheit erspielen", S. Kaempf


Laila Soliman ist Regisseurin und Aktivistin. Nach ihren Stücken LESSONS OF REVOLTING und NO TIME FOR ART führt sie mit ZIG ZIG ihre wichtige Arbeit weiter: ZIG ZIG ist nicht nur eine berührende Hommage an Frauen, die den Mut haben, zu reden, sondern zeigt ausgehend von den historischen Protokollen eindrücklich, was es heißt, der Willkür von Machthabern ausgeliefert zu sein.
 



Trailer zum Stück