Reihe: Für alle reicht es nicht

 „Für alle reicht es nicht“ – mit diesen Worten hat der Dramatiker Heiner Müller unsere moderne Gesellschaft im Kapitalismus umschrieben. Gelder, Chancen und Ressourcen sind ungleich verteilt und so kommt es folglich immer wieder dazu, dass Menschen, Ideen, Organisationen und Andere keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft finden. „Für alle reicht es nicht“ – unter dieser Überschrift wollen wir uns mit eigenen Produktionen, Gastspielen, Lesungen, Diskursveranstaltungen und Konzerten bestehenden Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft widmen. Seien es (Kinder-)Armut, Bildungschancen, Meinungsfreiheit (der Kunst), Rassismus, Sexismus – die Ausschlussmechanismen unserer Gesellschaft sind tiefgehend.

Seit 2019 wurden und werden unterschiedlichste Menschen eingeladen, um so immer wieder den Versuch zu unternehmen, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und zuzuhören, mitzureden, mitzugestalten: So haben wir beispielsweise mit Prof. Dr. Christoph Butterwege anhand seines Buchs "Kinder der Ungleichheit" über Chancenungerechtigkeit bei Kindern diskutiert; mit Valerie Schönian ("Ostbewusstsein") ging es um die Frage, inwiefern auch für jüngere Generationen das Bewusstsein von "Ost-" und "Westdeutschland" noch eine Rolle spielen kann; mit Ebru Düzgün war die Rapperin Ebow zu Gast, die mit ihrer Musik gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie und für eine offene, solidarische und gleichgestellte Gesellschaft eintritt; und mit unserer Inszenierung von Martin Baltscheits Kinderbuch "Krähe und Bär" widmeten wir uns philosophischen Fragen zwischen Gefangenschaft und Freiheit, Sehnsucht und Verdruss.

Kooperation mit dem Haus der Begegnung

Im Sommer 2023 erfüllen wir uns einen lang gehegten Wunsch und sind mit drei unserer Produktionen in einem anderen Stadtteil Freiburgs, fern unseres eigenen Theaterhauses, unterwegs. In Kooperation mit dem Haus der Begegnung werden wir die Stücke „WHAT THE BODY?!“, „Aus dem Topf“ und „Hey, hey, hey, Taxi!“ an unterschiedlichen Orten in Landwasser präsentieren. Diese kostenfreien Angebote für Groß und Klein finden im teilweise offenen, teilweise geschlossenen Rahmen für die Besucher*innen des Hauses der Begegnung und die Bewohner*innen des Stadtteils Landwasser statt.

Sofern noch Plätze verfügbar sind, finden sich die Termine in unserem Spielplan.

Am Ende bist du doch ein guter Bär und es stimmt gar nicht, was die Erdmännchen sagen: Bären lieben nur sich selbst und platzen lieber, als zu teilen.

aus "Krähe und Bär" inszeniert von Tom Schneider

Bildergalerie

Die Reihe "Für alle reicht es nicht" wird gefördert durch: