Michael Kohlhaas

von Heinrich von Kleist aus einer alten Chronik nach einer Fassung von Franziska Steiof // 14+

Der Pferdehändler Michael Kohlhaas wird auf dem Weg zum Markt an der Burg des Freiherrn von Tronka festgehalten. Es gäbe eine neue Verordnung und er müsse sich nun mit einem Pass ausweisen. Man einigt sich, dass er zwei Pferde als Pfand zurücklässt, aber als Michael Kohlhaas diese auf der Rückreise abholen will, findet er sie misshandelt und halb verhungert wieder. Er selbst wird verhöhnt und sein Knecht brutal zusammengeschlagen. Kohlhaas zieht vor Gericht, doch das Verfahren wird verschleppt und ihm wird klar, dass er auf juristischem Weg nicht zu seinem Recht kommen wird. Er verkauft Haus und Hof, bringt seine Familie in Sicherheit und beginnt einen blutigen Rachefeldzug gegen den Junker von Tronka. Seine Frau stirbt, sein Knecht fällt, Städte brennen. Durch die Fürsprache Martin Luthers wird ihm der rechtmäßige Prozess gemacht und eine weitere wundersame Begebenheit verhilft ihm auf dem Schafott zur Genugtuung.

Was kann passieren, wenn eine Gemeinschaft dem Einzelnen nicht zu seinem Recht verhilft? Wie reagiere ich, wenn alles, was mir lieb und teuer ist, misshandelt und getötet wird?
Franziska Steiofs Bühnenadaption verknappt und spitzt die Geschichte des Michael Kohlhaas zu, ohne die Tiefe und sprachliche Schönheit der kleistschen Erzählung zu verlassen. Matthias Kaschig inszenierte im Theater im Marienbad nach Rosa und Blanca und Nachtgeknister nun einen Klassiker. Lisa Bräuniger, Daniela Mohr und Christoph Müller spielen die Geschichte des Michael Kohlhaas, den sein Rechtsgefühl zum Räuber und Mörder machte. Unterstützt wird das Team durch Komponist und Musiker Carlo P. Thomsen und Austatter Jens Dreske.

"In der Reduktion der theatralen Mittel entfaltet sich die Phantasie. [...] Verblüffend an dieser Inszenierung ist vor allem, wie leicht, wie spielerisch sie - trotz eines erheblichen Einsatzes von Theaterblut - den schweren Stoff verhandelt. [...] Mit dieser geglückten und beglückenden Inszenierung beweist das Freiburger Kinder- und Jugendtheater, dass sich das Vertrauen der Stadt in die Institution [...] gelohnt hat."

Badische Zeitung: "Wer wagt, gewinnt", B. Schulte

Szenenfotos

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Alterseinstufung

14+

Dauer

ca 85. Minuten ohne Pause

Spielstätte

Szenenraum

Es spielen

  • Christoph Müller
  • Lisa Bräuniger
  • Daniela Mohr

Regieassistenz

  • Luisa Köpper

Dramaturgie

  • Sonja Karadza

Ausstattung

  • Jens Dreske

Musik & Komposition

  • Carlo P. Thomsen

Licht-, Ton-, Video- und Bühnentechnik

  • Emily Bourley
  • Bernhard Ott
  • Felix Kremser

Bühnenbau

  • Lukas Moers
  • Bernhard Ott
  • Emily Bourley
  • Felix Kremser

Schneiderei

  • Gisi Kinsky

Hauspremiere

04. Mai 2019